Am 16. und 17. Januar 2025 fand an der Wirtschaftsuniversität Wien die internationale Konferenz „The Autonomy of EU Law Under Pressure? The Changing Landscape of the Interactions Between EU Law and International Law“ statt. Veranstaltet von Birgit Hollaus, Stefan Mayr und Tamás Molnár, widmete sich die Konferenz der dynamischen und zunehmend spannungsreichen Beziehung zwischen dem EU-Recht und dem Völkerrecht – mit besonderem Fokus auf das vielschichtige und umstrittene Konzept der Autonomie des Unionsrechts.
Ich habe dort zum Thema „The Turn to Strategic Autonomy in EU External Economic Law: Deterrent for a Geopoliticized Global Economic Order or Departure from European Value Constitutionalism?“ referiert. In meinem Vortrag ging ich der Frage nach, wie sich der Paradigmenwechsel in der Außenwirtschaftspolitik der EU – insbesondere durch das neue Konzept der „offenen strategischen Autonomie“ – mit den verfassungsrechtlichen Grundlagen der Union vereinbaren lässt. Im Zentrum des Vortrags stand eine Analyse des Anti-Coercion Instrument (ACI), das als prominentestes Beispiel dieses Wandels gilt. Ich habe in meinem Vortrag argumentiert, dass das ACI nicht für eine Abkehr vom europäischen Verfassungsmodell steht, sondern für dessen Anpassung unter veränderten Rahmenbedingungen internationaler Wirtschaftsordnung.

